Sonntag, 23. Mai 2021 - Update 24.05.2021 - 22 Uhr


Kommentar der Bürgerinitiative am Hog Barg zur: Stellungnahme der Bürgermeisterkandidatin Frau Daniela Lemmer-Helms zum Thema „Ferienpark Hog Barg“

Das Thema Ferienpark gehört gegenwärtig zu den am meisten diskutierten Themen in der Gemeinde Pinnow. Auch die Bürgermeisterkandidatin Frau Daniela S. Lemmer-Helms nimmt auf den Internetseiten der „Aktiven Wählergemeinschaft für Pinnow und Godern“ unter der Überschrift „Meine Haltung zum Thema Ferienpark“ dazu Stellung. Dabei sind insbesondere vier Aussagen von ihr getroffen worden, die eine Richtigstellung bzw. Ergänzung erfordern.

Quelle der vier Aussagen: Aktive Wählergemeinschaft für Godern und Pinnow - c/o Volker Helms, https://pinnow-godern.de/ , abgerufen am 23.05.2021 – 9:00 Uhr)

1. Aussage: „Es gibt eine Anfrage eines Investors, der einen Ferienpark in Godern bauen möchte.“

Falsch! Es gibt keine Anfrage eines Investors. Nachdem ein vergleichbares Projekt „XXL Feriendorf am Kiefernweg“ in der Gemeinde Retgendorf im Februar 2020 als gescheitert erklärt wurde, ist der damalige Bürgermeister der Gemeinde Pinnow, Andreas Zapf, im Frühjahr 2020 ( Zum Artikel auf SVZ.de vom 03.11.2020) aktiv auf den Investor zugegangen.

Dem Investor wurde angeboten, im Bereich des Hog Barg ein Feriendorf zu bauen. Das betroffene Gebiet umfasst die Grundstücke, die die Gemeinde im Jahr 2016 im Rahmen einer Rückabwicklung (Kauf von der Erholungs- und Freizeitpark Goderner Strand GmbH & Co. KG) aus dem davor gescheiterten Projekt am Hog Barg erworben hatte (#5 Vergessen ? Versuch einer Chronik. ).

Der zunächst erstellte Plan schloss zudem ein weiteres Flurstück oberhalb des Hog Bargs ein.

2. Aussage: „Und ja, ein Teilbereich entfällt auf die landwirtschaftlichen Flächen meines Mannes Volker Helms.“

Richtig, aber… dieser „Teilbereich“ betrifft ein Flurstück, auf dem nach der gegenwärtigen Planung 2/3 der Ferienhäuser gebaut werden sollen.

3. Aussage: „Die Gemeindevertretung berät derzeit noch darüber, ob und in welchem Rahmen das Projekt gut für unsere Gemeinde ist.“

Falsch! Derzeit berät die Gemeindevertretung nicht zu diesem Thema. Die Vertreter der Gemeinde haben sich mit dem Thema „Ferienpark am Hog Barg“ bereits im August 2020 im nicht öffentlichen Teil des „Ausschusses für Bau, Umwelt-, Verkehrs- und Ordnungsangelegenheiten“ befasst (18.08.2020 – TOP N10 - Beratung und erste Gedanken zum Feriendorf Hog Barg in Godern). Hier wurde der Plan FERIENDORF "HOG BARG" IN GODERN – Entwicklungskonzept 1“ mit 600 Betten und 45 Häusern vorgestellt. Bebaut werden sollte nach der ersten Planung ein weiteres Flurstück (östlich) am Hog Barg mit 15 Häusern. Dieser Plan wurde von der Gemeindevertretung allerdings wegen seiner enormen Größe und unverhältnismäßigen Relation zu dem Ortsteil Godern nicht befürwortet.

Die Fraktionen wurden aufgerufen, Fragen an den Investor zu stellen, welche von diesem in der Gemeindevertretersitzung Ende November, ebenfalls im nicht öffentlichen Teil, beantwortet wurden (24.11.2020 – TOP N14 - Beratung zum Feriendorfprojekt Hog Barg in Godern). Präsentiert wurde in dieser Sitzung auch der geänderte Plan „FERIENDORF "HOG BARG" IN GODERN – Entwicklungskonzept 2“. Das Projekt war nunmehr auf 400 Betten und 30 Häuser verkleinert worden. Das Flurstück (östlich) war somit nicht mehr Teil der Planung.

Im Weiteren war ein Weihnachtstreffen aller Fraktionen der Gemeinde Pinnow am 16.12.2020 geplant. Auf diesem Treffen sollten die Meinungen und Standpunkte zum Thema Ferienpark fraktionsübergreifend ausgetauscht werden. Aufgrund der Corona Pandemie kam es nicht zu diesem Treffen.

Die Fraktionen haben sich zu diesem Thema seit dem 24.11.2020 nicht mehr formell beraten. Ein Kontakt zwischen den Vertretern der Gemeinde und dem Investor besteht laut dem ersten stellvertretenden Bürgermeister, Klaus-Michael Glaser, zum aktuellen Zeitpunkt nicht.

4. Aussage: „Vor der endgültigen Entscheidung wird es eine Einwohnerversammlung geben.“

Richtig! So hat es der erste stellvertretende Bürgermeister, Klaus-Michael Glaser, in der SVZ ( Zum Artikel auf SVZ.de vom 18.01.2021) verlauten lassen. Ursprünglich war auf Druck des Investors geplant, bereits im Januar 2021 einen Aufstellungsbeschluss der Gemeindevertretung zu fassen.

Allein aufgrund des Einsatzes der Bürgerinitiative am Hog Barg wurde der Aufstellungsbeschluss nicht auf die Tagesordnung der Gemeindevertretung im Januar gesetzt und den Einwohnern eine Einwohnerversammlung zugesagt, die ihnen die Möglichkeit gibt, sich vor einem Aufstellungsbeschluss über das Projekt zu informieren und sich dazu zu äußern.

Geplant ist allerdings lediglich eine Einwohnerversammlung oder eine Einwohnerfragestunde der Gemeindevertretung mit den Bürgern der Gemeinde Pinnow. Der Investor wird sich auf dieser Versammlung nicht den Fragen der Bürger stellen, weil er nach seiner Aussage „sich das in dieser frühen Phase nicht antun will“.

In einem Gespräch zwischen dem ersten stellvertretenden Bürgermeister Klaus-Michael Glaser und dem Organisationsteam der Bürgerinitiative am Hog Barg wurde neben dem Austausch der unterschiedlichen Sichtweisen auf das Projekt vereinbart, dass die Bürgerinitiative sich an der Vorbereitung der Einwohnerversammlung beteiligen wird.

Es gibt erhebliche Argumente gegen das geplante Feriendorf. Es wird deshalb bereits jetzt von vielen Einwohnern abgelehnt.

Fazit

Die Bürgerinitiative hat in einer kontaktlosen Unterschriftenaktion in der Gemeinde Pinnow 590 Stimmen gegen das Projekt gesammelt. Im kleineren und vom Feriendorf direkt betroffenen Ortsteil Godern haben sich 240 Einwohner gegen das Projekt ausgesprochen (Einwohnerzahl Godern: 365 ). Die ständig wachsende Online-Petition hat derzeit 1795 Stimmen (Stand 23.05.2021). Darunter einige prominente Namen aus Politik, Wirtschaft und Sport.

Im Ortsteil Godern hängen 14 große Banner und in über 2/3 aller Wohnhäuser Plakate in den Fenstern mit dem eindeutigen Statement „NEIN zum Ferienpark Godern“.

Insofern wäre es – gemessen an dem Wahlprogramm der Bürgermeisterkandidatin Frau Daniela Lemmer-Helms – nur fair und konsequent, dass Sie die offenkundige Meinung der Mehrheit der Bürger würdigt und das Projekt deutlich ablehnt, so wie es ihr Konkurrent Günther Tiroux bereits getan hat.



Die Mitglieder der Bürgerinitiative am „HOG BARG“ und ihre Unterstützer





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