Mittwoch, 31. März 2021


#4 Gefahr durch Feinstaub

Grundsätzliches

Der Feinstaub ist ein „fieser kleiner Zeitgenosse“, der sich oft unbemerkt in unserem Lebensumfeld niederlässt. Wir können seine Gefahren kaum „wittern“, weil wir ihn nicht sehen, hören, schmecken oder anfassen können. Aber Forscher*innen haben sich mit seiner Wirkung befasst und schlagen Alarm.

Vorausschau

Sollte das XXL-Feriendorf am „Hog Barg“ gebaut werden, entstünden 30 Ferienhäuser, die 12-20 Personen beherbergen würden. Wir müssten also Anreisen mit 3-5 Autos pro Ferienhaus als Minimum zu Grunde legen. Damit hätten wir es mit dauerhaft mindestens 85-170 Autos mehr im Dorf zu tun, was insbesondere an den Tagen des „Bettenwechsels“ eine hohe Abgasbelastung für unseren Ortsteil bedeuten würde. Dabei wäre die problematischste Komponente in den Abgasen der Feinstaub.

Komponenten im Feinstaub

Feinstaub ist nahezu unsichtbar und wird auch als Schwebstaub (engl. Partikulate Matter=PM) bezeichnet. Er besteht aus Partikeln, die sich in der Luft befinden oder auf dem Boden abgelagert werden. Auch der Abrieb der Reifen oder des Straßenbelags verursachen Feinstaub. Die Bezeichnung PM10 bezeichnet Schwebepartikel mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometer. Bei einer Messung bestehen 50% des Feinstaubs aus diesen Partikeln. Die anorganischen Komponenten im Feinstaub bestehen unter anderem aus Ammonium-, Nitrat-, und Sulfatsalzen, sowie aus Metallen und ihren Oxiden. Die organischen Komponenten bestehen aus Ruß, sowie aus Reifen-und Teerpartikeln, die durch Abrieb entstehen. [vgl. Quelle: Gesundheits-und Umweltdepartement Zürich]

Folgen für unsere Gesundheit

Zur toxikologischen Beurteilung des Feinstaubs spielen die Partikelgröße und der Partikelaufbau eine Rolle. Sehr kleine Feinstaubpartikel (UFP, ultrafeine Partikel) gelangen über die Lungen sogar in den Blutkreislauf. Generell kann das Einatmen von Feinstaub zu Schäden, bis hin zu Krebs, an den Atemwegsorganen führen. Chronische Krankheiten werden begünstigt. Einige der vorhandenen polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, die aus den Abgasen und aus dem Reifenabrieb stammen, wirken stark krebserzeugend. Die Platin-und Palladiumstäube haben ein allergieauslösendes Potenzial. Bei einer Wetterlage, in der die oberen Luftschichten wärmer sind als die unteren konzentriert sich der Feinstaub im Smog in Bodennähe, so dass für die Anwohner*innen eine erhebliche Gefahr besteht. Diese Wetterlage kommt vor allem im Winter, aber auch in den anderen Jahreszeiten vor. Dabei wirken die wärmeren, oben liegenden Luftschichten wie eine Käseglocke. Laubbäume mit ihrem Blätterwerk sind fähig, Schadstoffe zu eliminieren, das Fehlen der Blätter im Winter verschärft das Problem zu dieser Jahreszeit noch.

Feinstaub kann auch Viren an sich binden und diese über größere Strecken transportieren. Dies wurde anhand der Influenza-Viren, die die Vogelgrippe übertragen, nachgewiesen. [Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt 2008] Feinstaubteilchen mit weniger als 2,5 Mikrometer Durchmesser (PM2,5) gelangen bis in die Lungenspitzen und transportieren dorthin auch Partikel (bspw. Viren), die an ihnen andocken können. Ein Team von der Universität Bologna stellte 2020 die Hypothese auf, dass es einen Zusammenhang zwischen der Häufung von SARS-Cov2-Infektionen und der Feinstaubbelastung in italienischen Ballungsgebieten gibt. [vgl. Setti, et al. 2020, deutscher Kommentar dazu: Jendrischik 2020]

Feinstaub gelangt auch in die Wohnungen und stellt dort eine Komponente des Hausstaubs dar. Es verdichtet sich mehr und mehr die Gewissheit, dass der Feinstaub eine der größten Gefahrenquellen für die Menschheit im 21. Jahrhundert darstellt. [vgl. Quelle: Internet, seilnacht.com „Das Auto und seine Abgase“]

Fazit

Vor diesem Hintergrund und dem Wissen, dass unsere eigenen Autos, die des Verkehrs von der A14, die oft 50-80 Autos der Tagesgäste im Sommer und der Gäste der schon vorhandenen Ferienhäuser bzw. -wohnungen bereits jede Menge Abgase mit viel Feinstaub und Lärm erzeugen, müssen wir alarmiert sein und unsere Gesundheit schützen.

Bedenkend, dass der Feinstaub sich auch auf dem Boden ablagert und in ihn eindringt wären durch die Entstehung des XXL-Feriendorfes ebenso unsere Bäume, die Früchte unserer Gärten und des Waldes und unser Wasser von einer vielfach höheren Belastung durch Feinstaub betroffen. Diese höhere Feinstaubbelastung lässt unmittelbar und mittelbar negative Folgen für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit erwarten.

Autorin: Ines Scholze, Godern

Die Mitglieder der Bürgerinitiative am „HOG BARG“ und ihre Unterstützer





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